Schmucklexikon

Auf dieser Seite geben wir Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Schmuck. Das alphabetisch sortierte Schmucklexikon informiert Sie über Materialien und deren Eigenschaften, über Edelsteine, Fertigungstechniken und andere fachspezifische Begrifflichkeiten. Gerne können Sie Ihre Fragen auch per E-Mail direkt an uns richten. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert.

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A

Akoya Perle

Handelsbezeichnung für japanische Zuchtperlen. Sie werden in einer zweischaligen Muschel gezüchtet (Familie Pteeriade, Gattung Pinctata der Art fucata und der Unterart martensii). Bezeichnet wird sie als „Pinctata fucata martensii“. Die Japaner bezeichnen die Muschelart in der Verbalsprache als „Akoya“ (= Muschel). Die Muschelart ist weitverbreitet und befindet sich in Japan, Korea und China; ferner im ganzen asiatischen und indisch-pazifischen Gebiet. Sie kommt auch im Roten Meer, persischen Golf, Mittelmeer, in Südafrika und in der Karibik vor.

Altgold

Darunter versteht man Edelmetall-Legierungen aus Gold zur Zeit des Biedermeiers. Damals verwendete man Mittelgold-Legierungen, die durch das Behandeln mit verdünnter Salpetersäure einen „stehen gebliebenen“ Feingoldfilm an der Schmuckoberfläche hinterließen. Man spricht vom „Färben“.

Amethyst

Siliciumdioxid mit violetter Farbe. Aus verschiedenen Richtungen betrachtet, weist der Amethyst unterschiedliche Färbungen auf. Beim Erhitzen ändert er seine Farbe zu Gelb oder Braun und wird so zum Citrin. Mischformen aus Citrin und Amethyst bezeichnet man als „Ametrin“. Amethyste aus Russland weisen eine leichte Rotfärbung auf, kanadische sind eher violett. Weitere Fundorte sind Brasilien, Sri Lanka, Indien, Uruguay, Madagaskar, USA, Deutschland, Australien, Namibia und Sambia.

Ametrin

Auch unter der Handelsbezeichnung Bolivianit, Amecitrin und Trystin bekannt, ist eine Mineralvarietät von Quarz und eine seltene Kombination aus violettem Amethyst und goldgelbem Citrin in einem einzigen Stein. Ametrin wird zu Schmucksteinen verarbeitet und seit 1989 offen gehandelt. Wichtige Abbaugebiete für natürlichen Ametrin sind Bolivien (Rio Grande do Sul) und Bolivien.

Aquamarin

Er gehört zur Beryllgruppe und kommt in den Farben Hellblau bis Dunkelblau mit Grüneinschlägen vor. Verantwortlich für die Farbgebung ist sein Eisengehalt. Sein Name stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Meerwasser“, was auf seine Farbgebung zurückzuführen ist. Unter Seefahrern war der Aquamarin ein beliebter Talisman, der vor Unwettern schützen sollte.

Aurum (Gold)

Ableitungsform vom indogermanischen Wort „ghel“ ( = schimmernd, blank, gelb, glänzend, glühend), im Griechischen „chrysos“, im Lateinischen „ aurum“. Gold ist selten, kostbar und seit jeher eines der faszinierendsten Metalle unseres Planeten. Kaum ein zweites Metall versteht es, die Menschheit seit Jahrhunderten so stark zu beeinflussen, wie das Gold. Au ist die chemische Bezeichnung für „Aurum“ (lat. = Gold). Gold wird seit jeher als Schmuck- oder Gebrauchsmetall eingesetzt. Eine seiner wunderbarsten Eigenschaften ist die mangelnde Reaktionsfreudigkeit mit anderen Substanzen und die Möglichkeit, eine Vielfalt stabiler Legierungen herzustellen. Die besonderen Trageeigenschaften und sein faszinierender Glanz machen dieses Schmuckmetall zum absoluten Klassiker in unserer Trauringmanufaktur.
Chemisches Zeichen: Au
Dichte: 19,3 bis 19,5 (Würfel mit 3,7 cm Kantenlänge = 1 kg)

Schmelzpunkt: 1064 Grad Celsius = 1337 Grad Kelvin

Siedepunkt: 2970 Grad Celsius = 3243 Grad Kelvin

Brinellhärte: zirka 18 bis 20 HB

Ordnungszahl: 79

Eigenschaften: feuriggelbe Farbe, oxidationsbeständig, 
widerstandsfähig gegenüber Säuren und Laugen, im legierten Zustand hohe Polierfähigkeit, löslich in Königswasser, Quecksilber, Zyankali und Zyannatrium in Verbindung mit Sauerstoff

Handelsformen: Barren, Blech, Draht, Granum (Granalien)


Kristallisation: kubisch


B

Baguette – Baguetteschliff

Baguette (franz. = kleiner Stab, Stäbchen). Eine rechteckige Steinschliffform in verschiedenen Größen, bei der um die Tafel zwei Kränze von lang gestreckten Facetten treppenartig liegen und dessen lange Seite mindestens dreimal länger ist als die schmale. Diese Schliffform wurde um 1925 in Paris zunächst nur für Diamanten verwendet, später auch für andere Steine. Man schleift auf diese Art nur durchsichtige Steine. Besonders lange und schmale Baguettesteinschliffe werden auch „Stäbchen“, „Langcarrée“ oder „Senale“ genannt.

Bergkristall

Siliciumdioxid. Der farblose, durchsichtige Bergkristall ist die am weitesten verbreitete, reinste Form des Quarzes. Bergkristalle findet man überall auf der Erde. Bedeutendster Fundort: Brasilien. Der Ursprung des Namens stammt von dem griechischen Begriff „krystallos“ ab, was in der deutschen Übersetzung „Eis“ bedeutet. Grund dafür ist der frühere Glaube, bei diesem Edelstein handele es sich um gefrorenes Eis. Ihm wird eine heilende Wirkung nachgesagt, was seine klare und schöne Ausstrahlung begünstigt.

Bernstein

Er besteht aus fossilem Baumharz und kommt in den Farbvariationen Hellgelb bis Braunorange vor. Bernstein ist entweder durchsichtig oder undurchsichtig. Der Name stammt der Überlieferung nach aus dem Niederdeutschen. Das Wort „bernen“ steht für „brennen“ und ist nachvollziehbar, da Bernstein ein leicht entzündliches Material ist.

Bicolor

Der Begriff „Bicolor“ bezeichnet die Zweifarbigkeit von Schmuck. Dabei ist aber nicht nur die Farbe an sich gemeint. Bicolor kann auch bedeuten, dass dem Schmuckstück unterschiedliche Materialien in verschiedenen Farben zugrunde liegen. Meistens ist mit Bicolor-Schmuck ein Produkt gemeint, das aus Weißgold und Gelbgold besteht. Das heißt, dass in diesem Element zwei verschiedene Goldlegierungen zusammengeführt wurden und diese sich auch optisch voneinander unterscheiden lassen. Unter Weißgold werden Goldlegierungen verstanden, bei denen zum Feingoldanteil hauptsächlich Palladium oder Nickel gemischt werden und ein gräuliches, entfärbtes Gold entsteht. Dieses sehr helle Gold wird dann im Bicolor-Schmuck beispielsweise mit Gelbgold kombiniert, welches durch einen Silber- und Kupferanteil der Farbe von reinem Gold, dem Feingold, sehr nahekommt. Dunkleres Gold kann durch Rotgoldlegierungen erzielt werden, bei dem Kupfer in größeren Anteilen zum Einsatz kommt. Auf diese Weise können durch Bicolor-Schmuck Kontraste zwischen den einzelnen Goldarten genutzt werden und ein hochwertiges und optisch ansehnliches Resultat entstehen. Arm- und Halsketten sind beliebte Bicolor Schmuckstücke, aber auch Ringe können in diesem Stil gehalten sein.

Brillant

Um einen Diamanten Brillant nennen zu können, muss der Edelstein über einen ganz besonderen Schliff verfügen. Erst wenn ein Diamant mit dem charakteristischen Facettenschliff versehen wurde, gilt er als Brillant. In der Alltagssprache werden Diamant und Brillant häufig synonym gebraucht, was genau genommen falsch ist. Denn jeder Brillant ist auch immer ein Diamant, während ein Diamant nicht zwangsläufig ein Brillant sein muss. Denn ein Diamant kann auch auf eine andere Weise geschliffen sein. Das Wort „Brillant“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „strahlend“, „glänzend“, was für den Charakter des Brillanten bereits aussagekräftig ist. Der Brillantschliff ist seit 1910 bekannt und weist eine besonders intensive Lichtbrechung an der Oberfläche des Diamanten auf, wodurch der Stein sehr stark funkelt. Um einen vollkommenen Brillantschliff auf einen Diamanten zu übertragen, müssen mindestens 32 Facetten und die Tafel im Oberteil, 24 Facetten und die Kalette im Unterteil gemeinsam mit dem Schliff einer kreisrunden Rundiste umgesetzt werden. Neben dem Diamanten können auch andere Edelsteine mit einem Brillantschliff versehen werden. Diese dürfen dann allerdings nicht Brillant genannt werden, sondern müssen genau identifizierbar bleiben, z. B. als Zirkonia mit Brillantschliff.


C

Citrin

Der Name leitet sich aus dem lateinischen Namen „Citrus“ (= Zitrone) ab und ist die gelb gefärbte Variante des Quarzes. Sein Eisengehalt ist verantwortlich für seine intensive Farbgebung. Im Mittelalter galt dieser Stein als Garant für ewiges Leben und wurde als Sonnenstein verehrt.


D

Damaszieren

Ein Verfahren – besonders in der Stahlverarbeitung – zur Erzielung einer Zeichnung und zur Steigerung der Festigkeit und Zähigkeit des Werkstücks. Damaszener Klingen: Dünne Vierkantstäbe verschiedener Dicke und Drähte aus weichem (früher Weicheisen) und hartem Stahl werden mehrfach übereinandergelegt, verschweißt und durch Hämmern zu neuen Stäben gestreckt. Die Berührungslinien der Stahlschichten ergeben das Muster. Die Technik war von der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts bis zum 11. Jahrhundert im Abendland bekannt, wie die Römerschwerter von Nydam, die „wurmbunten“ Klingen der Wikinger oder die fränkischen Klingen mit Wellenmuster zeigen. Über Damaskus wurden im Mittelalter die namensgebenden Damaszener Klingen eingeführt, die in einem Gießverfahren (Gusseisen wurde in Stahl infiltriert) in Persien hergestellt wurden. Seit Einführung der Feuerwaffen wird der orientalische Damaststahl wie ein damasziertes Solinger Material für Büchsenläufe verwendet. Bei unechtem Damaszieren wird das aufwendige Herstellungsverfahren durch Ätzen, Gravieren oder Tauschieren eines homogenen Stahlstücks vorgetäuscht.

Diamant

Der Diamant ist der bekannteste Schmuckstein der Gegenwart, dem auch der höchste Wert zugemessen wird. Durch sein charakteristisches Funkeln und Glitzern erhält dieser Edelstein seine Beliebtheit und auch seinen Wert. Ein Diamant besteht aus chemisch reinem Kohlenstoff und ist unter allen bekannten Materialien das härteste. Diamanten entstehen, wenn Kohlenstoff unter extrem hohem Druck und enormer Hitze gepresst wird. Diese Vorgänge haben sich vor vielen Millionen Jahren im Erdinneren abgespielt, wodurch sich heute Diamanten finden lassen. Der Wert eines Diamanten wird in Karat angeben. Wie wertvoll ein Diamant letztlich ist, hängt immer von mehreren Faktoren ab. Die vier Cs kennzeichnen die wichtigsten Qualitäten, die für den Wert eines Diamanten von Relevanz sind. Der Cut (engl. = Schliff) sollte optimale Proportionen hervorheben und dem Diamanten sein Feuer verleihen. Der bekannteste Diamantschliff ist der Brillant. Die Farbe (engl. „colour“) ist bei Diamanten das zweite wichtige Merkmal. Die wertvollsten Diamanten sind vollkommen farblos. Die Reinheit (engl. „clarity“) ist das dritte Qualitätsmerkmal für Diamanten. Hier sollte ein hochwertiger Edelstein das eindringende Licht ungehindert durchlassen und keine Einschlüsse besitzen. Die Größe (engl. „carat“) ist das vierte Kennzeichen. Sie wird in Carat oder Karat gemessen.

Drei-D-Druck

Der 3D-Druck oder Additive Fertigung genannt ist eine umfassende Bezeichnung für alle Fertigungsverfahren, bei denen Material Schicht für Schicht aufgetragen wird, um dreidimensionale Gegenstände (Werkstücke) zu erzeugen. Sie sind auch bekannt unter Additive Manufacturing (kurz AM) oder den früheren Bezeichnungen Generative Fertigung oder Rapid-Technologien. Bei den meisten additiven Fertigungsverfahren werden die Schichten durch Aufeinanderfügen von vielen Lagen aus gleichartigen zweidimensionalen Ebenen erstellt. Bei manchen Verfahren kann jedoch auch konzentrisch um einen gedachten Mittelpunkt, eine Rotationsachse oder an beliebigen Punkten von bestehenden Oberflächen aufbauend, selektiv Material neu aufgebracht werden.


E

Edelmetall

Schmuck wird in der Regel aus Edelmetallen gefertigt, denn diese Materialien vereinen Eigenschaften in sich, wie sie von hochwertigem und ansehnlichem Schmuck erwartet werden. Damit einhergehend haben Edelmetalle auch einen hohen Materialwert, der beim exklusiven Schmuck natürlich ebenfalls im Vordergrund steht. Zum Edelmetall gehören diejenigen Metalle, die eine besondere Beständigkeit gegen Korrosionen besitzen. Silber und Gold sind die bekanntesten Vertreter der Gruppe der Edelmetalle. Edelmetall zeichnet sich wegen seiner Korrosionsbeständigkeit bereits seit vielen tausend Jahren als begehrter Werkstoff für Schmuck aus, der auch immer wieder für Münzen genutzt wurde. Edelmetalle rosten nicht oder zumindest nur in einem extrem geringen und langsamen Maße. Auch die meisten Säuren greifen Edelmetall nicht an. Neben Gold und Silber gehören unter anderem auch Platin, Iridium, Palladium, Osmium, Quecksilber, Rhodium und Ruthenium zu den klassischen Edelmetallen, die ihre Bekanntheit auch durch ihre Verwendung als Schmuckwerkstoff gewonnen haben. Für Schmuck ist die dauerhafte Beständigkeit von größtem Interesse, denn nur so kann lebenslanger Werterhalt gewährleistet werden. Eindeutig von den edlen Metallen abzugrenzen sind die unedlen Metalle, von denen Blei, Aluminium oder Eisen die bekanntesten sind.

Edelsteine

Unter Edelsteinen versteht man Mineralien, die sich durch besondere Eigenschaften wie Härte, Seltenheit, Lichtwirkung, Farbe oder Kostbarkeit auszeichnen und deswegen für die Herstellung von Schmuck oder als Geldanlage verwendet werden. Auch einige organische Materialien wie Koralle, Bernstein und Perlen werden zu den Edelsteinen gezählt, nicht jedoch Bein.
Bestimmung von Edelsteinen: Mit einfachen Hilfsmitteln kann die Bestimmung von Edelsteinen über die Feststellung der Härte, Dichte, Strichfarbe, Farbe und Transparenz erfolgen. Genauer und schneller ist die Bestimmung durch die Messung optischer Eigenschaften wie Lichtbrechung, Doppelbrechung, Dispersion, Absorption und Pleochroismus, wozu allerdings spezielle Geräte wie Refraktometer, Spektroskope und Dichroskope notwendig sind. Der Wortbestandteil „edel“ ist übrigens mit „Adel“ verwandt, hieß also ursprünglich „zum Adel gehörig“ bzw. „vornehm“. Mit „Juwel“ bezeichnet man gewöhnlich nur geschliffene Edelsteine.

Eloxieren

Eloxieren ist der Name des Prozesses, bei dem Aluminium mit einer Schutzschicht ausgestattet wird. Dieser Vorgang ist kein Überziehen des Trägermetalls mit einer zusätzlichen Schicht eines anderen Metalls, sondern das Erzeugen einer schützenden Schicht durch das Aluminium selbst. Das Eloxieren wird auch Eloxal-Verfahren genannt, was eine Abkürzung für elektrolytische Oxidation von Aluminium ist. Das Aluminium wird dabei durch anodische Oxidation dazu gebracht, eine oxidische Schutzschicht zu bilden. Die oberste Metallschicht wandelt sich dabei in ein Oxid um, welches die darunter liegenden Schichten vor Korrosion schützt. Damit die letztliche Oberfläche gleichmäßig und ohne Risse ist, muss das Aluminium vor dem Eloxieren entfettet und gebeizt werden. Danach folgt das eigentliche Eloxal-Verfahren, bei dem die oberste Schicht gefärbt und verdichtet wird, was meistens einfach mit Dampf oder heißem Wasser geschieht. Das Eloxieren nutzt die Elektrolyse, wobei die Kathode Oxonium aus der Säure in Wasser und Wasserstoff zerlegt. Die Anode ist der Ort der Oxidation, wo Aluminium erst zu Aluminium-3-Ionen und dann zu Aluminium-3-Oxid wird. Eloxalschichten werden bei Schmuckstücken eingesetzt, um eine korrosionsbeständige Oberfläche bei einem kostengünstigen Werkstoff zu erhalten. Daneben kommt das Eloxieren vor allen Dingen als Korrosionsschutz bei Baustoffen zum Einsatz. Auch für die Automobilindustrie und für Haushaltsgegenstände ist dieses Verfahren geeignet.


F

Facette

Der Begriff „Facette“ beschreibt eine besondere Fläche, die bei Schmuck, speziell bei Schmucksteinen, durch ihre charakteristische Form für besondere Lichteffekte sorgt. Facette kommt aus dem Französischen und bedeutet „kleine Rautenfläche“. Im Lateinischen steht „facies“ für Seite bzw. Vorderseite. Facetten sind die kleinen Flächen an Steinen, die so angeschliffen wurden, dass sich das Licht darin auf eine besondere Art und Weise bricht, und so einzigartige Effekte entstehen. Das Funkeln eines Schmucksteins ist immer auf seine Facetten und die damit verbundene Lichtbrechung zurückzuführen. Die Facetten eines Schmucksteins entstehen beim Schliff, einer Tätigkeit, die später für den Wert des Steins mitverantwortlich ist. Wird ein Edelstein nicht rund bzw. glatt geschliffen, dann wird er beim Schleifen mit eckigen Seiten, den Facetten, versehen, die das Licht auf vielfältige Art brechen und jedem Schmuckstein seinen besonderen Charakter – sein Feuer – verleihen. Die glattpolierten Flächen der Facetten sind bei der Edelsteinbearbeitung seit dem 15. Jahrhundert bekannt und es gibt mittlerweile unterschiedliche Facettenschliffe, die für verschiedene Steine in der Schmuckherstellung zum Einsatz kommen: Brillant-, Rosen-, Oval-, Treppen-, Smaragd- und Scherenschliff sowie Pendeloque.

Feinunze

Die Feinunze (engl. „troy ounce“) mit dem Einheitenzeichen oz. tr. wird für Edelmetalle verwendet. Ihr Gewicht entspricht der Apotheker-Unze (1 oz.tr. = 31,1034768 g), bezieht sich aber nur auf den Edelmetallanteil. Das Gewicht eventueller Verunreinigungen wird also vom Gesamtgewicht abgezogen. Die Gold-, Silber-, Platin- und Palladiumpreise werden in US-Dollar pro Feinunze angegeben.


G

Gemme

Unter einer Gemme (lat. „gemma“ = Knospe, Edelstein) versteht man einen geschnittenen Schmuckstein bzw. Edelstein. Daraus leiten sich auch der Fachbegriff für Edelsteinkunde (Gemmologie) sowie die Bezeichnung des Steinschneiders (Gemmarius) ab. Heute versteht man unter einer Gemme meist einen vertieft geschnittenen Schmuckstein: Das Bildmotiv wird in den Stein eingeschnitten. Diese Schmucksteine bezeichnet man auch als Intaglio. Im Gegensatz dazu wird bei einer Kamee bzw. einem Kameo der Hintergrund des Bildmotivs weggeschnitten. Das Motiv ragt also wie ein Relief aus dem übrigen Stein heraus. Im weiteren Sinne kann die Gemme aber auch als Oberbegriff für Intaglio und Kamee alle geschnittenen Edel- und Schmucksteine bezeichnen. Bevorzugtes Steinmaterial ist die Quarzgruppe (z. B. Chalzedone) in Form von Lagensteinen. Die ältesten Steinschnitte entstanden im 5. bis 3. Jahrtausend vor Christus. Besonders hochwertig war die Steinschneidekunst der Ägypter, Perser, Assyrer und Griechen. Gemmen wurden oft als Siegelsteine (insbesondere im Siegelring) benutzt.

Gold

Gold ist als chemisches Element unter dem Symbol Au (lat. „aurum“) und der Ordnungszahl 79 im Periodensystem der Elemente vertreten. Der deutsche Name Gold kommt aus dem Indogermanischen von „ghel“ (= glänzend, schlicht, gelb). Gold gehört zur Serie der Übergangsmetalle und zählt zu den Edelmetallen. Schon seit mehr als 2000 Jahren wird Gold als Zahlungsmittel oder Schmuck und auch zur Herstellung von Kultgegenständen genutzt und verarbeitet. Weil die Goldbestände selten sind, erhält das Element seine exponierte Stellung, was besonders für die Herstellung von hochwertigem Schmuck von Relevanz ist. Würden alle bisher geförderten Mengen Gold zu einem einzigen Würfel zusammengefügt werden, dann hätte dieser gerade einmal eine Kantenlänge von rund 20 Metern. Diese Knappheit sorgt für den hohen Goldpreis und dafür, dass dieser auch in Krisenzeiten stabil bleibt. In Kombination mit Silber und Kupfer tritt Gold als 333er-, 585er- und 750er-Goldlegierungen am häufigsten auf, wobei neben höherer Härte auch die Möglichkeit der Farbvarianz besteht. Die Zahlen stehen dabei für den Promillewert des in der Legierung enthaltenen Feingoldes, also den Anteil des reinen Goldes. Die bekanntesten und meistverwendeten Goldarten sind das typisch goldgelbe Gelbgold, das durch hohen Kupferanteil rötliche Rotgold und das sehr helle Weißgold.

Gold 333/000

Das 333er-Gold, das sich beim Schmuck häufig als verwendetes Grundmaterial findet, ist eine spezielle Legierung, die sich die unterschiedlichen Qualitäten von Gold und anderen Metallen zum Vorteil macht. Grundlage vom 333er-Gold ist immer 33,3 Prozent Reingold, woher auch der Name kommt. Der Rest der Legierung kann sich aus unterschiedlichen Metallen zusammensetzen, je nachdem, welche Farbe das Endprodukt haben soll. Ein hoher Anteil Silber (66,7 Prozent) sorgt so für einen weißgoldenen-Farbton. Ist zusätzlich noch ein wenig Kupfer (13,3 Prozent) untergemischt, so erhält das 333er-Gold den blassgelblichen Farbton von Gelbgold. Sind alle drei Bestandteile in gleichem Verhältnis vertreten, also zu je 33,3 Prozent, dann liegt ein mittelgelblicher Farbton von Gelbgold vor. Ein höherer Kupfer- (46,7 Prozent) als Silberanteil (20 Prozent) ermöglicht ein orange-goldenes Endprodukt und wenn neben den 33,3 Prozent Gold ausschließlich Kupfer die Legierung ausmacht, dann ist das Material Rotgold. Am häufigsten wird 333er-Gold als Gelbgold verwendet, da dies dem klassischen Begriff und der Vorstellung von Gold am nächsten kommt. Neben Kupfer und Silber werden dem 33,3-prozentigen Grundstock auch Palladium oder andere Metalle beigegeben. Neben den oben aufgeführten Namen, die das 333er-Gold haben kann, ist es auch als 8-Karat-Gold bekannt.

Gold 585/000

Bei der Verarbeitung des Rohstoffs Gold zu einem wertvollen und dauerhaften Schmuckstück gilt es, zahlreiche Materialeigenschaften zu beachten, damit ein qualitatives Produkt entsteht. So ist reines Gold sehr weich und kann nur schwer zu einem beständigen Schmuckstück weiterverarbeitet werden. Damit aber dennoch die attraktive Goldfarbe im Schmuck erhalten bleibt und gleichzeitig ein solides Schmuckstück mit hohem Wert gefertigt werden kann, gibt es Legierungen wie das 585er-Gold. Das 585er-Gold besteht zu 58,5 Prozent aus Reingold. Der Rest setzt sich aus Silber, Kupfer, Palladium oder anderen Metallen zusammen. Je nach Verhältnis der unterschiedlichen Bestandteile in der Goldlegierung verändert sich auch die Farbe des Materials und eine große Vielfalt an unterschiedlichen Schmuckstücken kann entstehen. Lediglich die 58,5 Prozent Reingold bleiben bei dieser Legierungsart gleich. Kommen noch 20,8 Prozent Feinsilber und 20,7 Prozent Kupfer dazu, dann lässt sich die klassische und helle Färbung erhalten. Durch Zugabe von 14 Prozent Silber und 27,5 Prozent Kupfer wird das 585er-Gold rötlicher und dunkler. Bei 8,3 Prozent Silber und 33,2 Prozent Kupfer wird es sogar zum noch dunkleren Rotgold. Das wegen seiner hohen Widerstandfähigkeit und schönen Optik in der Schmuckherstellung beliebte 585er-Gold wird auf 14 Karat beziffert.

Gold 750/000

In Deutschland ist das 750er-Gold das beliebteste Material bei der Schmuckherstellung, was an den hervorragenden Eigenschaften bei der Verarbeitung des Materials in der Schmuckherstellung, am hohen Wert und an der einzigartigen Optik liegt. Das 750er-Gold besitzt einen Feinheitsgrad von 18 Karat und setzt sich zumeist aus den Bestandteilen Silber, Kupfer und zum größten Teil aus reinem Gold zusammen. Bei der 750er-Goldlegierung besitzt die namensgebende Grundlage immer einen Anteil von 75,0 Prozent. Die restlichen Metalle in der Zusammensetzung werden dahingehend variiert, welcher Farbton erreicht werden soll. Die typischste Erscheinungsform und das häufigste Rezept des 750er-Goldes ist das Gelbgold mit 75 Prozent Feingold, 12,5 Prozent Silber und 12,5 Prozent Kupfer. Ein rötlicherer Goldton lässt sich durch 8,3 Prozent Silber und 16,7 Prozent Kupfer erreichen und eine noch kräftigere Rotfärbung des Goldes durch 4 Prozent Silber und 21 Prozent Kupfer. Zusätzliche Beimischungen von Palladium, Nickel oder Zink ergeben eine breite Palette an Möglichkeiten, um das Gold nach Belieben zu färben und individuelle Nuancen auszuarbeiten. So entstehen die säureresistenten Goldlegierungen Rotgold, Roségold, Orangegold, Weißgold oder Gelbgold auf der Grundlage von 75 Prozent Reingold. Kupfer tritt in Gold als 333er-, 585er- und 750e- Goldlegierungen am häufigsten auf, wobei neben höherer Härte auch die Möglichkeit der Farbvarianz besteht. Die Zahlen stehen dabei für den Promillewert des in der Legierung enthaltenen Feingoldes, also den Anteil des reinen Goldes. Die bekanntesten und meistverwendeten Goldarten sind das typisch goldgelbe Gelbgold, das durch hohen Kupferanteil rötliche Rotgold und das sehr helle Weißgold.


J

Jade

Jade gehört zu den sehr selten vorkommenden Mineralien und wird ausschließlich zur Herstellung von Schmuck und Kunstobjekten verarbeitet. Jade kommt in den verschiedensten Grünvariationen vor, die manchmal einen Schwarzstich aufweisen. Zu den eher seltenen Funden gehören die Farben Gelb, Rosa, Violett, Orange oder Braun. Auch weißer oder farbloser Jadestein kommt sehr selten vor.


K

Karat

Karat, oder auch Carat, bezeichnet Maßeinheiten, die bei der Schmuckherstellung von größter Wichtigkeit sind. Zum einen bezeichnet Karat, das mit kt oder C oder ct abgekürzt wird, den Gehalt reinen Goldes in einer Legierung, und zum anderen wird mit dem metrischen Karat die Masse von Edelsteinen beziffert. Das Wort Karat wurde aus dem Französischen „le carat“ entlehnt. Seinen Ursprung hat das Wort allerdings im Griechischen, wo „kerátion“ der Diminutiv von Horn ist. Die für das Karat relevanten Hörnchen sind die Hülsenfrüchte des Johannisbrotbaumes, die früher als Maßeinheiten beim Wiegen genutzt wurden, weil sie angeblich über stets gleiche Größe und gleiches Gewicht verfügten. Ein Karat war nun das spezifische Gewicht von einem getrockneten Samenkorn dieser Frucht. Das metrische Karat entspricht heute 200 Milligramm. Karat wird als Angabe des Feingehalts von Gold genutzt, wobei Gold mit einem Karat zu 1/24 des Gesamtgewichts aus Gold besteht. 24-karätiges Gold wird auch 999er-Gold genannt und besteht zumindest theoretisch aus 99,9 Prozent reinen Goldes. Gebräuchlich in der Schmuckherstellung sind 333er-Gold (8 Karat) und 585er-Gold (14 Karat) Gold. Für die Bestimmung der Masse von Edelsteinen wird Karat als gesetzliche Maßeinheit genutzt. Dabei ist ein metrisches Karat 0,2 Gramm, was 2*10-4 Kilogramm entspricht.

Karneol

Bei Karneol handelt es sich um ein Aggregat von feinstem Quarz, dessen feine Struktur nur unter dem Mikroskop erkennbar ist. Karneol wird hauptsächlich zu Schmuckstein verarbeitet. Begehrte Karneole erscheinen beim Durchblicken feurigrot, weisen auf der Oberfläche aber einen schwarzen Rot-Ton auf. Weitere Varianten kommen in allen möglichen Braun-Tönen, einfarbig, gestreift oder gefleckt bis hin zu hellrosa vor.

Koralle

Die Koralle (Edelstein aus dem Meer) gehört zur Klasse der Blumentiere. Sie ist ein Edelstein organischen Ursprungs. Für die Verarbeitung zu Schmuck eignet sich nur das feste und stabile astförmige Kalkgerüst einer Steinkoralle. Dessen einzelne Äste können eine Länge von zwischen 20 und 40 Zentimetern und einen Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern erreichen. Sie wachsen meist in Tiefen von zwischen 3 und 300 Metern in warmem Meereswasser. Es gibt aber auch Tiefseekorallen, die 2 000 Meter unter dem Meeresspiegel entstehen. Abgebaut wird die Koralle vorwiegend in tropischen Gebieten, u.a. im Mittelmeerraum, im roten Meer, bei Japan und bei Hawaii. Am Begehrtesten sind die roten Edelkorallen.

Königswasser

Säuregemisch von Salz- und Salpetersäure im Verhältnis 3 : 1; gelbbraune Flüssigkeit. Durch den Gehalt an freiem Chlor und Nytrosylchlorid werden die königlichen Metalle Gold und Platin aufgelöst. In verschiedenen Konzentrationen dient es dazu, die Karätigkeit (ein alter Begriff für Feingehalt) von Gold zu überprüfen. Dabei wird die Löslichkeit einer Abriebprobe in den verschiedenen Lösungen geprüft.

Krappenfassung

Abart der Zargen- oder Kastenfassung in verschiedenen Formen, wobei die entweder von außen an die Zarge angelöteten Stege oder Drähte den Stein halten, oder jene, die direkt aus der Zarge herausgearbeitet wurden. Die Steine erscheinen daher wesentlich größer und erhalten dadurch mehr Licht als bei einer Zargenfassung.

Kupfer

Unter dem Symbol Cu und der Ordnungszahl 29 ist das chemische Element Kupfer im Periodensystem der Elemente verzeichnet. Es gehört in die Serie der Übergangsmetalle und hat eine lachsrosa Färbung und ein metallisches Aussehen. Der Name Kupfer kommt vom Lateinischen „cuprum“, was wiederum von „aes cyprium“ stammt. Dieser Begriff bedeutet so viel wie „das Erz von Zypern“ und deutet auf das altertümliche Vorkommen des Kupfers hin. Das Metall ist sehr weich und kann daher vielseitig verwendet werden. Es leitet zudem sehr gut Wärme und Strom. Da zur Verarbeitung von Kupfer nur geringer Aufwand vonnöten ist, konnte es bereits von Menschen vor 10 000 Jahren eingesetzt werden. Die bis heute häufig verwendete Legierung Messing aus Kupfer und Zink war ebenfalls schon im Griechenland der Antike bekannt. Kupfer kommt besonders in elektronischen Bereichen zum Einsatz, wo seine hohe Leitfähigkeit in Leitungen und Bauteilen genutzt wird. Auch auf Dächern werden Kupferbleche angebracht, da sie sich durch ihre Weichheit gut treiben lassen und das Metall von der sich bildenden Patina gut geschützt wird, so dass Kupferdächer eine sehr hohe Lebenserwartung haben. In Legierungen kommt Kupfer gemeinsam mit Gold oder Silber zum Einsatz, um diesen Edelmetallen bei der Schmuckherstellung zu mehr Härte und anderen Farbnuancen zu verhelfen.


L

Lapislazuli

Der Bedeutungsursprung von Lapis liegt im Lateinischen und steht für „Stein“. Lazuli ist auf die arabische Bezeichnung „lazulum“ (= blau) zurückzuführen. Bestes Abbaugebiet für Lapislazuli ist der Hindukusch. In Chile, Kalifornien und in bestimmten Regionen Russlands wird ebenfalls Lapislazuli abgebaut.

Legierung

Durch Schmelzen hergestelltes physikalisches Gemenge von zwei oder mehreren Metallen. Wird angewandt, um bessere Materialeigenschaften zu bekommen.

Lupenrein

Unter dem Begriff „lupenrein“ wird in der Schmuckbranche ein besonders wichtiges Qualitätsmerkmal verstanden. Ist ein Diamant lupenrein, so besitzt er eine besonders hohe Reinheit (engl. „clarity“), die ihm seinen charakteristischen Glanz und sein attraktives Funkeln verleiht. Wie rein ein Diamant ist, wird auf der ganzen Welt nach besonders strengen Kriterien festgestellt. Es gibt für die Feststellung, ob ein Diamant lupenrein ist, ein international anerkanntes System, über das auch die anderen Reinheitsgrade dieses Edelsteins erfasst werden können. Die Bezeichnung lupenrein ist dabei die höchste Auszeichnung, die einem Diamanten in puncto Reinheit widerfahren kann. Ein solcher Stein weist keinerlei Einschlüsse in seinem Inneren auf und es kann selbst bei zehnfacher Vergrößerung keine derartige Verunreinigung nachgewiesen werden. Da solche Schmucksteine äußerst selten sind, finden Schmuckliebhaber sie lediglich in der höchsten Preisklasse. International hat sich für lupenreine Diamanten der englische Begriff „Internally Flawless“ durchgesetzt, was keinerlei Einschlüsse bedeutet. Ist ein Diamant lupenrein, so gilt er sowohl für Laien als auch für Fachleute als perfekt.


M

Messing

Messing ist eine Kupferlegierung, bei der neben dem Hauptbestandteil Kupfer Zink zum Einsatz kommt und für die helle, goldgelbe Färbung des Messings sorgt. Je mehr Zink im Messing vertreten ist, desto heller ist auch die letztliche Legierung. Eine sehr helle, fast weiße Farbe erhält das Messing bei einem Zinkanteil von mehr als 36 Prozent, bei weniger als 20 Prozent ist das Metall dunkel und bräunlich. Messing ist eine der geläufigsten Kupferlegierungen und ihre Basis wird stets von Kupfer und Zink gebildet. Zusätzlich zu diesen beiden Hauptkomponenten können auch andere Metalle in einem geringeren Verhältnis als Zink in die Legierung eingebracht werden, je nachdem, welche Eigenschaften beeinflusst werden sollen. Nickel verändert beispielsweise die Korrosionseigenschaften. Da Messing nicht magnetisch ist, eignet es sich zur Herstellung von Spezialwerkzeugen und kommt dort zum Einsatz, wo elektrische Leitfähigkeit gewährleistet sein muss. Messing ist seit mehr als 3500 Jahren bekannt und wurde schon früh zur Herstellung von Kult-, Haushalts- und Schmuckgegenständen verwendet. Historische Kessel und Becher aus Messing belegen die lange Geschichte dieser Legierung. Messingsorten wie Goldmessing, Tafelmessing und Talmigold kommen auch heute noch bei der Herstellung von Schmuck und Dekorationsartikeln sowie Musikinstrumenten und Uhren zum Einsatz.

Mohs-Härte

Die erste Form der Härteprüfung geht auf Friedrich Mohs zurück. Dieser führte im Jahr 1822 die erste Härtebestimmungsmethode nach zehn Härtegraden ein. Dabei wurden zehn Mineralien in direkten Vergleich miteinander gebracht und untersucht welches Mineral das andere ritzen konnte. Daraus ergab sich eine Rangfolge, wobei das härteste Mineral an letzter Stelle (Platz 10) steht und auf dem ersten Platz das Mineral, dass von allen anderen geritzt werden konnte. Noch heute wird dieses Verfahren in der Mineralogie genutzt um Mineralien dieser Härteskala zuzuordnen.

In der Skala für die Mohs-Härte oder Ritzhärte sind folgende Mineralien aufgeführt:
1. Speckstein (Talk)
2. Gips
3. Kalkspat
4. Flussspat
5. Apatit
6. Feldspat
7. Quarz
8. Topas
9. Korund
10. Diamant

Somit ergeben sich genau 10 Härtegrade. Jedes hier aufgeführte Mineral ritzt die vorangehenden und wird selbst (außer Diamant) von den nachfolgenden geritzt.

Mokume Gane

Mokume Gane ist eine japanische Schmiedetechnik, die bereits vor über 400 Jahren entwickelt wurde. Der Name „Mokume Gane“ (jap. „Mokume“ = Holzaugen, und „Kane“ = Metall) ist für diese Technik charakteristisch, denn sie beschreibt gleichzeitig die daraus resultierenden Produkte. Um Mokume-Gane-Schmuck mit seiner typischen Maserung zu erhalten, ist als Rohstoff ein Schichtblock erforderlich. Dieser Block setzt sich aus dünnen Platten unterschiedlichen Metalls zusammen, die sich beim Schmieden miteinander verbinden. Dieser Prozess ist der Herstellung von Damast sehr ähnlich. Ziel des Mokume-Gane-Schmiedens ist, dass das Endprodukt möglichst facetten- und kontrastreich ist und ein auffälliges, individuelles Muster erreicht wird. Die dabei verwendeten farbigen Metalllegierungen sollten alle über ähnliche Eigenschaften in puncto Schmelztemperatur und Härte aufweisen, um schließlich zwar ein optisch heterogenes Produkt zu ergeben, das aber in Hinblick auf die Materialeigenschaften homogen ist. Mit dieser interessanten Schmiedetechnik, die sich von Japan aus auch nach Deutschland ausgebreitet hat, lassen sich nur unzureichend Gegenstände für den Alltagsgebrauch herstellen. Allerdings können sehr hochwertige, exklusive und vor allen Dingen individuelle Schmuckstücke damit gefertigt werden.


N

Nickel

Nickel ist ein chemisches Element, das durch sein glänzend metallisches und silbriges Aussehen auch in der Schmuckindustrie Verwendung findet. Nickel ist mit dem Symbol Ni und der Ordnungszahl 28 im Periodensystem der Elemente vertreten und gehört in die Serie der Übergangsmetalle. Nickel wurde in der Antike schon bei der Münzherstellung verwendet und 1754 erstmals unter dem Namen Nickel benannt. Dieser Name stammt von den Bergleuten, die das Erz abbauten. Da sich aus diesem trotz der optischen Ähnlichkeit zum Kupfererz kein Kupfer gewinnen ließ, vermuteten die Bergleute eine Verwünschung durch die Nickel, die Berggeister. Nickel zählt zu den Schwermetallen, kann geschmiedet und hervorragend poliert werden und ist zudem mittelhart. Nickel wird in der Regel in Legierungen verwendet, die dann in Münzen, als Korrosionsschutz oder zu anderen technischen Zwecken eingesetzt werden. Zu Berühmtheit kam Nickel früher auch durch die sogenannten Nickelbrillen, bei denen das Metall die Fassungen der Brillen bildete. Obwohl es ein wichtiges Metall zur Stahlveredelung ist, ist gerade bei Schmuck, Uhren und auch Brillen immer auf den Nickelanteil zu achten, denn sehr viele Menschen leiden unter einer Kontaktallergie, die von Nickel ausgelöst wird.


O

Opal

Der Opal ist ein international sehr beliebter Schmuckstein, der bei allen Arten von Schmuck zum Einsatz kommt. Er gehört zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und besitzt eine besonders fettglänzende Oberfläche. Die Farbe des Opals lässt sich nicht auf ein bestimmtes Spektrum festlegen. Die Minerale können sowohl farblos sein als auch milchige, graue, rote, gelbe oder braune Färbung in unterschiedlichen Intensitäten aufweisen. Der Name „Opal“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „kostbarerer Stein“. Bereits in der Antike waren Opale äußerst geschätzt, da in ihnen ein besonders charakteristisches Feuer vorhanden ist. Sie wurden sogar den Diamanten vorgezogen. Am häufigsten sind Opale in farbloser, schwacher Färbung vertreten. Selten sind die sogenannten „Pineapple Opale“, die in ananasförmigen Pseudomorphosen entstehen und daher besonders begehrt sind. Als häufigste Fundorte für Opale sind Mexiko und Australien bekannt, aber auch auf allen anderen Kontinenten wird der beliebte Schmuckstein häufig gefunden. In Schmuckstücken werden Opale in der Regel zu Cabochonen geschliffen, weil diese Variation das Farbenspiel des Edelsteins am besten zur Geltung bringt.

Oxidieren

Unter dem Begriff „Oxidieren“ wird eine chemische Reaktion verstanden, bei der sich die zugrunde liegenden Stoffe verändern. Bei der chemischen Reaktion werden vom Atom des Stoffes Elektronen abgegeben, die anschließend von einem anderen Stoff aufgenommen werden. Der Name Oxidation für diesen Vorgang kommt ursprünglich von der Reaktion eines Stoffes mit Sauerstoff, der auch „Oxygenium“ genannt wird. Mittlerweile werden allerdings auch Reaktionen als Oxidation bezeichnet, bei denen es zum Entzug von Wasserstoff-Atomen kommt. Daher benennt das Oxidieren heute verallgemeinert die Elektronenabgabe eines Stoffes. Die bekannteste Erscheinungsform des Oxidierens zeigt sich wohl als Rost an Eisen. Dieses Metall wandelt sich in der Gegenwart von Luft und Wasser zunehmend zu Rost, dem Korrosionsprodukt von Eisen und Stahl. Rost ist für ein Werkstück schädlich, da es nicht vor weiterer Korrosion schützt und es porös macht. Andere Oxide können einen gegenteiligen Effekt haben und ein Metall widerstandsfähiger machen. Solche Oxidationen werden beispielsweise beim Anodisieren angestrebt, wo Aluminium, Chrom, Zink und andere Metalle mit einem schützenden Überzug aus Oxid versehen werden.


P

Palladium

Lateinisch: palladium
Englisch: palladium
Franzözisch: palladium
Spanisch: Paladio
Italienisch: palladio
Chemisches Symbol: Pd
Palladium ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 46 und dem Symbol Pd. Das silbrig-weiße und metallisch aussehende Palladium gehört zur Serie der Übergangsmetalle und kommt häufig in Legierungen zum Einsatz, die für die Schmuckindustrie von großer Bedeutung sind. Der Name „Palladium“ wurde dem Edelmetall von seinem Entdecker William Hyde Wollaston gegeben, wobei der Asteroid Pallas Pate stand. Zu den Qualitäten Palladiums zählt unter anderem, dass es bei Raumtemperatur nicht mit Sauerstoff reagiert, obwohl es zu den reaktionsfreudigsten Elementen der Nickelgruppe zählt. Palladium ist ein silberweiß metallisch glänzendes, sehr zähes sowie äußerst gut schmied- und walzbares Edelmetall. Es ist das unedelste Element aus der Gruppe der Platinmetalle, fast nur halb so schwer wie Platin, aber praktisch genauso weiß und deutlich härter. Palladium ist beständig gegen Anlaufen und Korrosion. Palladium ist anlaufbeständig und wesentlich härter als Gold, auch härter und zäher als Platin. Es behält stets seinen leuchtenden Metall-Glanz, ohne anzulaufen. Erst bei Temperaturen über 400 Grad Celsius läuft Palladium stahlblau an. Steigt die Temperatur weiter und überschreitet 800 Grad Celsius, wird die Oberfläche des Edelmetalls wieder glänzend, das Oxid zersetzt sich. Verwendung findet das seltene Element nicht nur in der Schmuckherstellung, wo es vordergründig bei Uhren verarbeitet wird, sondern auch bei Abgaskatalysatoren, Feinstfolien, Zahnersatz, in der Nanotechnologie und auch bei medizinischen Instrumenten. Im Bereich der Schmuckwaren findet Palladium besonders im ostasiatischen Raum viel Beachtung.

Perle

Die Perle gehört zu den wichtigsten Schmucksteinen bei der Herstellung von hochwertigen Accessoires, und das, obwohl die Perle gar kein Stein im eigentlichen Sinne ist, sondern eine kristalline Struktur aus Calciumcarbonat in Form von Aragonit und Calcit besitzt. Perlen werden unterschieden in echte Perlen, Zuchtperlen und unechte Perlen. Außerdem werden die Zuchtperlen noch einmal in Meerwasser- und Süßwasserperlen unterteilt. Eine echte Perle wächst in einem Mollusken als Fremdkörper heran, wobei keinerlei Eingreifen von Menschenhand erforderlich ist. Diese Perlenart ist die seltenste und daher auch teuerste, wenn sie als Schmuck verarbeitet werden soll. Bei Zuchtperlen werden den Muscheln Implantate, ein sogenannter Nukleus, eingepflanzt, die dann in der Muschel zur Perle wachsen. Bei Süßwasserperlen wird auf diesen Nukleus verzichtet. Unechte Perlen schließlich werden aus Kunststoff oder Glas hergestellt und anschließend mit einer Perlenoptik versehen. Diese Perlen gehören also prinzipiell nicht in die Gruppe der Perlen. Um die Qualität einer Perle bestimmen zu können, werden als Kriterien die Form, die Größe, der Lüster (der Perlglanz), die Oberflächenqualität, die Farbe, der Perlentyp und die Stärke des Perlmutts herangezogen. Für Perlen, die aufgefädelt werden sollen, ist zudem die Qualität der Bohrung von Interesse.

Platin

Platin ist im Periodensystem der Elemente unter der Ordnungszahl 78 und dem Symbol Pt zu finden. Es gehört in die Serie der Übergangsmetalle und ist ein Schwermetall, das über eine grau-weiße Färbung verfügt. Platin ist im Schmuckbereich sehr beliebt, da es ein hochwertiges und vielseitig verwendbares Material mit besonderen Eigenschaften ist. Der Name „Platin“ kommt vom spanischen Wort „platina“, was so viel wie „schlechteres Silber“ bedeutet. In der Vergangenheit wurde der Wert von Platin häufig falsch eingeschätzt und sogar als Verfälschen von Gold eingesetzt. Das Schwermetall ist korrosionsbeständig, lässt sich schmieden und besitzt eine besondere Weichheit. Platin ist bei hohen Temperaturen äußerst stabil, wird aber von den Säuren Königswasser, Salzsäure und Salpetersäure bei Anwesenheit von Sauerstoff angegriffen. Da Platin noch vor Gold das wertvollste Edelmetall ist, liegt es natürlich nahe, dieses Element als Werkstoff für hochwertigen Schmuck zu verwenden. Auch der Umstand, dass Platin sehr viel robuster und härter als Gold ist, macht es zu einem wertvollen Material. Neben dem Bereich des Schmucks wird Platin auch in Katalysatoren, im chemischen Apparatebau, bei Analysegeräten, in Schmelztiegeln, in Herzschrittmachern oder in Thermoelementen eingesetzt.

Princess Cut

Der Princess Cut, auch „Princess Schliff“ genannt, ist die am zweithäufigsten verwendete Methode, um einen Diamanent oder andere Edelsteine in eine bestimmte Form zu schleifen. Die häufigste Form ist der runde Brillantschliff. Die Oberseite eines Edelsteins, der für den Princess Cut vorliegt, wird dabei in eine quadratische Grundform gebracht, anders als beim Brillanten, wo sie rund ist. Diese quadratische Oberseite ist Kennzeichen des Kardinalschliffs, der auf dem Oberteil eines Steins im Princess Cut umgesetzt wird. Neben dem quadratischen Querschnitt ist der Sternschliff Merkmal des Kardinalschliffs. Beim Sternschliff laufen die Facetten von der Rundiste zur Mitte hin und bilden dabei ein sternförmiges Muster. Beim Kardinalschliff ist das der sogenannte Doppelstern. Die Unterseite des Edelsteins beim Princess Cut wird mit einem Fächerschliff versehen. Dabei werden die Facetten von innen nach außen oder umgekehrt angelegt. Insgesamt besteht der Princess Cut also aus zwei unterschiedlichen Schliffformen, dem Kardinalschliff auf dem Oberteil und dem Fächerschliff auf dem Unterteil. Daher wird beim Princess Schliff auch von einem gemischten Schliff gesprochen. Diamanten, die auf diese Art und Weise geschliffen wurden, sind häufig als zentrales Element auf Ringen, und hier insbesondere bei Verlobungsringen zu finden.

Punzierung (Karatstempel)

Im Schmuckbereich versteht man unter Punzierung ein in ein Edelmetall eingeprägtes Zeichen. Als Werkzeug dient hierbei ein Punziereisen, ein Stempel, der mit Hilfe eines Hammers angebracht wird.
Punzierung früher und heute: In der griechischen Antike und während des Mittelalters wurde die Punzierung für Münzen verwendet: Diese wurden entweder auf der Oberseite oder auf der Unterseite mit dem Siegel des herrschenden Königs gekennzeichnet. Heutzutage findet die Punzierung bei Münzen nur noch am Rand Anwendung. Hauptsächlich ist sie jedoch in der Goldschmiedekunst verbreitet. Schmuckstücke aus Edelmetall sowie Gold-, Platin-, Silber- und Palladiumbarren werden mit einer Punzierung als Feingehaltsstempel versehen.
Gesetzliche Vorschriften zur Punzierung: Im Großteil der Staaten existieren gesetzliche Regelungen zur Punzierung von Edelmetallen, die sich allerdings von Land zu Land unterscheiden. Am weitesten verbreitet ist die Punzierung, die den Feingehalt des Edelmetalls in Tausendsteln angibt. Bei Edelmetallbarren wird gewöhnlich noch zusätzlich eine Erzeugerpunze angebracht, durch die sichergestellt wird, von wem der Barren hergestellt wurde. In manchen Staaten ist eine Amtspunze Norm, die darüber Auskunft gibt, welche autonome Kontrollinstanz die Authentizität der Angaben überprüft. In Ausnahmefällen, wie z. B. in Großbritannien und in den Niederlanden, ist es zudem gängiger Brauch, eine Punzierung mit dem Produktionsjahr anzubringen. In Schweden darf ein Edelmetall im Gegensatz zu Deutschland erst mit einer Punzierung versehen werden, wenn es einen Feingehalt von mindestens 75 Prozent aufweist.
Punzierung – die deutschen Normierungen: In Deutschland ist es üblich, alle Schmuckstücke aus Gold, Silber oder Platin mit einer Punzierung zu versehen, die über die Reinheit des Edelmetalls Auskunft gibt. Vorgeschrieben ist das allerdings nicht. Im Gesetzestext heißt es lediglich, dass eine Punzierung den Feingehalt „ganzzahligen Tausendstel“ (§2 Abs.1, §3, §5 Abs.1 FeinGehG) angeben muss, nicht aber, dass es verpflichtend ist, überhaupt einen Stempel anzubringen. Die geläufigen Punzierungen in Deutschland sind für Gold 333, 585 und 750; für Silber 835 und 925 sowie für Platin 950.


R

Reinheit

Die Reinheit (engl. „clarity“) ist ein wichtiges Merkmal, wenn es um die Qualität eines Edelsteins geht. Sie ist neben dem Schliff, der Farbe und der Größe das wichtigste Kennzeichen, wenn es darum geht, einen Schmuckstein zu bewerten. Der Begriff „Clarity“ kommt aus dem Englischen und ist die Übersetzung des deutschen Wortes Reinheit. Bei einem Diamanten ist die Reinheit besonders wichtig, denn je weniger Verschmutzungen er aufweist, desto klarer scheint das Licht durch ihn hindurch und sein ästhetischer Wert ist höher. Um möglichst rein zu sein, sollte ein Schmuckstein in seinem Inneren wenige Einschlüsse haben. Besonders die Reflexion des Lichts, die bei einem Diamanten oder Brillanten über die geschliffenen Facetten geschieht, wird maßgeblich von der Reinheit beeinflusst. Das Edelsteinen eigene Feuer, also der Glanz und das Funkeln an der Oberfläche, rührt in erster Linie von der Reinheit und dem Schliff des Steins. Je nach Schmuckstein und auch abhängig von der Verwendung, werden Edelsteine neben der Schmuckherstellung auch in der Technik eingesetzt und es gibt unterschiedliche Schliffe für Edelsteine.

Rhodium

Rhodium ist ein chemisches Element, das zur Serie der Übergangsmetalle gehört und eine silbrig-weiße, metallische Färbung aufweist. Das Edelmetall ist unter dem Symbol Rh und der Ordnungszahl 45 im Periodensystem der Elemente verzeichnet. Rhodium ist sehr hart und da es ein sehr reaktionsträger Stoff ist, lässt es sich nur schwer gewinnen und ist dementsprechend teuer. Der Härtegrad von Rhodium überschreitet den von Gold und Platin, es ist jedoch auch zäh, so dass es sich mit mechanischen Mitteln bearbeiten lässt. Grundsätzlich ist Rhodium mit anderen Platinmetallen gut vergleichbar, was Optik und Eigenschaften betrifft. Das Edelmetall ist weiterhin besonders durch seine guten katalytischen Eigenschaften in vielen Einsatzgebieten beliebt. Rhodiumlegierungen kommen beispielsweise in Fahrzeugkatalysatoren bei der Reduktion von Stickstoffmonoxid zum Einsatz. Für die Schmuckindustrie ist Rhodium deshalb interessant, weil es als Überzug für hochwertige Schmuckstücke eingesetzt werden kann und auch bei Brillengestellen und Uhren zum Einsatz kommt. Durch diesen Überzug wird das Anlaufen des Metalls verhindert, was besonders bei Silberschmuck passieren kann. Kommt das Element beim Überziehen von Schmuck zum Tragen, spricht man von Rhodinieren.

Rhodinieren

Rhodinieren ist der Vorgang, bei dem ein bestimmtes Metall mit dem Edelmetall Rhodium überzogen wird, um es zu schützen und die positiven Eigenschaften des Rhodiums zu nutzen. Es handelt sich dabei in der Regel um eine galvanische Veredelung, wodurch die Oberfläche vollständig vom Rhodium ummantelt wird. Rhodium besitzt eine silbrig-weiße Färbung und verfügt neben einem hohen Härtegrad auch über eine gewisse Zähigkeit, durch die es sich auch mechanisch bearbeiten lässt. Optisch weist Rhodium Ähnlichkeit mit den anderen Platinmetallen auf und auch die Eigenschaften liegen eng beieinander. Das Rhodinieren von Schmuck verhindert das Anlaufen, so dass die Stücke nicht ständig poliert werden müssen, um eine glatte und glänzende Oberfläche zu halten. Besonders Silberschmuck wird häufig rhodiniert, da Silber im Laufe der Zeit anläuft und dunkle Flecken bekommen kann. Außerdem ist eine Rhodinierung positiv für die Farbe des Silberschmucks, denn Rhodium hat einen besonders hellen Glanz. Abriebfester Korrosionsschutz aus Rhodium, einem der wertvollsten Edelmetalle überhaupt, ist also sowohl praktisch als auch optisch ansehnlich.

Rosenquarz

Der Rosenquarz ist eine der vielen Quarz-Varietäten. Namensgeber ist seine rosarote Färbung. Seine Struktur ist milchig bis durchscheinend. Er gilt als Symbol der Liebe und versinnbildlicht die Fruchtbarkeit seines Trägers. In der Esoterik verfügt der Rosenquarz über heilende Kräfte, die körperliche und geistige Schwächen des Liebeslebens ausgleichen.

Rotgold

In der Schmuckherstellung wird häufig kein reines Gold verwendet, sondern auf Goldlegierungen zurückgegriffen. Dazu zählt auch das Rotgold, das durch die Beimischung von Kupfer eine rote und dunkle Farbe erhält. Neben dem Feingold, das stets die namensgebende Grundlage von Rotgold ausmacht, und dem Kupfer wird auch Silber der Legierung beigemischt, um einen bestimmten Farbton zu erhalten. 333er-Rotgold ist so genauso möglich wie 585er- oder 750er-Rotgold, ausschlaggebend ist dabei jeweils das Anteilsverhältnis in der Legierung. Wird beim 333er-Rotgold 66,7 Prozent Kupfer beigegeben, dann ist das Resultat ein tief rostrotes Gold. Orangegolden wird das Rotgold, wenn 585er-Gold mit 14 Prozent Silber und 27,5 Prozent Kupfer kombiniert wird. Der bekannte Schimmer von Rotgold bzw. Roségold kommt zustande, wenn eine noch höhere Konzentration von Feingold in der Legierung vorliegt. Bei 750er-Gold mit 20,5 Prozent Kupfer und 4,5 Prozent Silber ist das der Fall. Rotgold kann durch die unterschiedlichsten Kombinationen entstehen, wobei natürlich der Goldgehalt für den Wert ausschlaggebend ist und der Kupferanteil die Rotfärbung bestimmt. Grundsätzlich gibt es die Rotgold-Legierung zum Zweck der besseren Verarbeitung, und weil das an sich weiche Gold dadurch härter wird.

Rubin

Der Name stammt aus dem Lateinischen („ruber“ = rot) oder aus dem Mittellateinischen („rubinus“ = roter Stein). Das Rot des Rubins wird durch 0,2 bis 0,7 Prozent Chrom (Cr2 O3) und mit Spurenelementen von Titan, Silizium, Eisen, Kupfer, Mangan und Zink – je nach Lagerstätte – verursacht. Die rote Farbe des Rubins wechselt stark mit dem Fundort. Die begehrtesten taubenblutroten Steine kommen aus Birma. Rubine aus Thailand (Siam) zeigen meistens einen leicht bräunlichen oder violetten Einschlag. In Sri Lanka werden etwas hellere oder rosafarbene Rubine gefunden.
Weitere Fundorte sind: Pakistan, Tansania und Kenia.
Härte nach Mohs: 9
Dichte: 3,99
Lichtbrechung: 1,76–1,77
Dispersion: 0,018
Kristallisation: trigonal
Chemische Zusammensetzung: Aluminiumoxid AL2O3 (Tonerde) mit bis zu 0,7 Chrom Cr2O3, das die rote Farbe verursacht, und in wechselnden Mengen – je nach Fundort – Spurenelemente von Eisen, Kupfer, Mangan Titan und Silber.


S

Saphir

Der Name stammt aus dem Griechischen „sappheiros“. Bis ins Mittelalter bezeichnete man damit den Lapislazuli. Alle nicht rubinroten Korunde in Edelsteinqualität werden als Saphire bezeichnet. Außer dem blauen und dem farblosen Saphir (Leukosaphir) werden braune, gelbe, violette, orange-, purpur-, rosafarbene und flaschengrüne Saphire gefunden. Die am meisten geschätzte blaue Farbe des Saphirs wird durch Titan und Eisen hervorgerufen. Gleichzeitig vorhandenes Chrom verleiht dem Saphir eine violette Farbe. Zweiwertiges Eisen gibt dem Saphir eine gelbe Farbe. Die schönsten kornblumenblauen oder königsblauen Saphire kommen aus Birma. Hellblaue und stahlgraue Steine kommen aus Sri Lanka. Australische Saphire besitzen ein sehr dunkles, leicht grünliches Blau. Weitere Fundorte sind Brasilien, Kambodscha und Rhodesien. Beim orangegelben rötlichen Saphir wird die Farbe durch Chrom, Eisen und Vanadium hervorgerufen. Dieser Edelstein wird als Padparadscha bezeichnet und wird von Liebhabern sehr geschätzt.
Härte nach Mohs: 9
Dichte: 3,99
Lichtbrechung: 1,76–1,77
Dispersion: 0,018
Kristallisation: trigonal
Chemische Zusammensetzung: Alumiumoxid (Tonerde) Al2O3 mit zweiwertigem Eisen bis 1,1 Prozent und vierwertigem Titan bis 0,2 Prozent , was die blaue Farbe verursacht.

Silber

Silber ist ein chemisches Element, das mit dem Symbol Ag (lat. „Argentum“) im Periodensystem verzeichnet ist. Das Edelmetall besitzt die Ordnungszahl 47 und wird in die Serie der Übergangsmetalle gezählt. Es ist gut verformbar, kann aber dennoch in eine sehr feste und dauerhafte Form gebracht werden, was es zu einem der am häufigsten verwendeten Materialien in der Schmuckherstellung qualifiziert. Das liegt neben den Eigenschaften, die es zu einem flexiblen Werkstoff machen, auch an seiner ansehnlichen hellen Optik, die schönen Schmuck ermöglicht. Silber hat von allen bekannten Elementen die höchste Leitfähigkeit und unter den Metallen auch den höchsten Wert an thermischer Leitfähigkeit. Silber wird aus Silbererzen, aus Bleierzen und aus Kupfererzen gewonnen. Das weiß glänzende Edelmetall wird in den seltensten Fällen als Reinsilber zu Schmuck verarbeitet, häufiger werden hier die zahlreichen Legierungen verwendet. Die wichtigsten Legierungen sind Kupfer-Silber-Legierungen, wodurch das Silber härter, gleichzeitig aber nicht spröde wird. Der Feingehalt des in der Legierung vertretenen Silbers ist für die Klassifizierung des Materials ausschlaggebend. 800er-, 835er-, 925er- oder 935er-Silber sind die bekannten Legierungen, wobei die Zahl den Feingehalt in Tausendstel Teilen Silber angibt. Das heißt, dass im bekanntesten Silber, dem 925er-Silber, auch Sterlingsilber genannt, 92,5 Prozent Reinsilber vertreten sind.

Silber 925/000

Silber ist für die Schmuckherstellung ein besonders wichtiges Material, denn es ist sehr widerstandsfähig, besitzt eine ansprechende Optik und natürlich auch einen hohen Materialwert. Das 925er-Silber ist dabei die wichtigste Silberlegierung, da in ihr unterschiedliche Vorteile vereint werden. 925er-Silber kommt in der Schmuckherstellung sowie bei der Produktion von Münzen, Besteck oder Musikinstrumenten zum Einsatz. Das 925er-Silber ist im Vergleich zu reinem Silber vor allem wegen seiner höheren Härte so beliebt und wichtig. Der Name erklärt sich dadurch, dass bei diesem Silber stets 92,5 Prozent reines Silber mit anderen Metallen zu einer Legierung zusammenkommt. Meistens wird hier Kupfer verwendet, was dem Material eine dunklere Färbung als Reinsilber gibt. 925er-Silber ist auch als Sterlingsilber bekannt, was sich auf die britische Währung Pfund Sterling bezieht. Früher wurde 925er-Silber nämlich zur Herstellung der englischen Silberpennies, der Sterlinge, verwendet. Die Silberlegierung mit dem 92,5-prozentigen Anteil reinen Silbers ist bei der Fertigung aller Schmuckstücke beliebt, egal ob nun Ringe, Ketten, Armreifen oder Uhren hergestellt werden sollen. Eine glatte Silberoberfläche ist der beste Reflektor für Licht. Silber ist sehr dehnbar und härter als Gold. Durch Legierung mit anderen Metallen können die optischen und die mechanischen Eigenschaften von Silber weitgehend verändert und den Bedürfnissen angepasst werden.

Smaragd

Der Name stammt aus dem Griechischen („smaragdos“ = Smaragd). Gemeint war damit ein grüner Stein. Der Smaragd gehört mit dem Beryll und Aquamarin zur Beryllgruppe. Der Smaragd ist der am höchsten bewertete Beryll. Am begehrtesten ist das satte Grün. Es ist so unvergleichbar, dass man von „smaragdgrün“ spricht. Die farbgebende Substanz ist Chrom mit Spurenelementen von Vanadium. Die bekanntesten Lagerstätten sind in Kolumbien, die Mine von Muzo, die Mine von Chjivor und Gachala, in Brasilien die Lagerstätten Minas Gerais und Goias. Diese Steine sind heller als die kolumbianischen. Weitere Fundorte sind in Rhodesien, Südafrika, Indien und Australien.
Härte nach Mohs: 7,5
Dichte: 2,72
Lichtbrechung: 1,57–1,58
Dispersion: 0,014
Kristallisation: hexagonal
Chemische Zusammensetzung: Aluminium-Beryllium-Silikat Al2Be3(Si6O18)

Solitär

Unter Solitär wird ein besonderer Ring verstanden, der als das Sinnbild eines jeden Verlobungsrings gilt. Der Solitär ist ein Ring, bei dem ein einzelner Edelstein – meist ein Brillant – im Vordergrund steht und durch eine besondere Fassung zusätzlich betont wird. Der Rest des Rings ist dabei betont schlicht gehalten, um den Diamanten noch weiter in den Fokus zu rücken. Die Geschichte des Solitär-Rings geht auf das Schmuckunternehmen Tiffany & Co zurück. Dieser Juwelier entwickelte im Jahr 1886 einen Entwurf des berühmten Rings, welcher sich schnell zum beliebten Antragsring mauserte. Seinen Namen erhält der Solitär-Ring vom französischen Wort „solitaire“, was „Einzelgänger“ bedeutet. Der Name bringt also schon mit sich, dass bei diesem Schmuckstück nur ein einziger Stein verwendet wird. Dabei handelt es sich klassischerweise um einen Diamanten bzw. Brillanten. Mit dem Namen des Rings und der Wahl des Diamanten als Schmuckstein geht die Symbolik einher, dass der Empfänger des Schmuckstücks einzigartig und unersetzlich ist. Die Fassung bei einem Solitär ist traditionell eine Krappenfassung mit sechs Krappen. So wird der Stein bestens in Szene gesetzt und das glitzernde Funkeln kann von allen Seiten angeschaut werden.

Süßwasserperle

Süßwasserperlen sind häufige Elemente modernen Perlenschmucks. Sie unterscheiden sich von den natürlichen, echten Perlen und den unechten Perlen. Während echte Perlen ohne menschliches Zutun in freier Wildbahn in den Mollusken wachsen und für die Herstellung von Zuchtperlen ein Nukleus eingesetzt wird, der dann vom Perlentier mit Perlmutt überzogen wird, wird bei der Herstellung von Süßwasserperlen auf diesen Nukleus verzichtet. Stattdessen werden Gewebeteile von fremden Muscheln über einen kleinen Schnitt in andere Muscheln eingesetzt und diese dann in Süßwasser gesetzt. Pro Muschel bilden sich auf diese Weise bis zu 50 Perlen, die zudem eine optimale Form erhalten, da sie nicht von einem Nukleus beeinflusst wird. Das Wachstum der Süßwasserperlen wird in der Regel zwischen zwei und sechs Jahren abgewartet, bevor die Perlen geerntet werden. Außerdem sind Süßwasserperlen leicht anzubauen, weil sie nicht wie Meerwasserzuchten von Flutwellen oder Taifunen bedroht werden. Heute werden die meisten Süßwasserperlen in China gezüchtet. Eine bekannte Sorte unter den Süßwasserperlen ist die Biwa-Perle, die im Biwa-See in Japan gezüchtet wird. Diese Perlen, die häufig beim Schmuck zum Einsatz kommen, haben eine glatte und schön glänzende Oberfläche.


T

Tantal

Tantal ist ein chemisches Element mit dem Symbol (Ta) und der Ordnungszahl 73. Es ist ein selten vorkommendes, dunkles, graphitgraues glänzendes Übergangsmetall. Tantal wird vorwiegend für Kondensatoren mit hoher Kapazität bei gleichzeitig geringer Größe verwendet. Da das Metall ungiftig und in Bezug auf Körperflüssigkeiten inert ist (also nicht reagiert), wird es auch für Inplantate verwendet. Seit einigen Jahren taucht es auch in der Schmuckbranche auf. Mit der Mohshärte 6,5 ist es hinter Iridium (Ir) mit Mohshärte 7,0 das zweithärteste Metall, welches im Schmuckbereich Verwendung findet.

Titan

Titan ist ein chemisches Element, das sich durch seine Eigenschaften hervorragend zur Schmuckherstellung eignet, auch wenn dieses Feld von Gold und Silber dominiert wird. Titan ist unter dem Elementsymbol Ti im Periodensystem der Elemente aufgeführt und gehört in die Serie der Übergangsmetalle. Seine Farbe ist weißlich und glänzend, was es zu einem attraktiven Werkstoff für die Schmuckindustrie macht. Titan ist zudem nicht nur optisch attraktiv, sondern weist auch interessante Eigenschaften auf, die daraus hergestellten Schmuck bequem, widerstandsfähig und zeitlos machen. Seine hohe Festigkeit bei gleichzeitiger Dehnbarkeit machen Titan zu einem Material, das sich hervorragend weiterverarbeiten lässt. Zusätzlich ist Titan auch korrosionsbeständig und trotzt extremen Temperaturen. Da der Herstellungsprozess des Metalls aus Ilmenit und Rutil ein umständlicher Vorgang ist, bewegt sich Titan in einem gehobenen Preissegment, zumindest im Vergleich mit verbreiteten Stahllegierungen. Neben der Verwendung als Grundstoff für Schmuckstücke aller Art (Brillengestelle, Uhren, Ringe, Ketten etc.), wird Titan vor allen Dingen als Mikrolegierungsbestandteil eingesetzt oder kommt bei Anlagen, die mit Seewasser in Kontakt stehen, als Schiffspropeller, Anoden o. Ä. zum Tragen. Auch in der Raumfahrt, in medizinischen Bereichen (z. B. Zahnimplantate) oder bei Münzen ist Titan ein wichtiges und häufig verwendetes Metall.

Topas

Topas ist eine allgemeine Bezeichnung für Edelsteine verschiedener Farben, die alle zur Familie der Topase gehören. Sie kommen in den Farben farblos, weiß, gelb, violett, rotbraun und hellgrün vor und werden überwiegend in Afghanistan, Australien, Brasilien, Russland, Birma und China gefunden. Der weiße Topas wird auch als „Edeltopas“ bezeichnet und wurde in der Antike als heiliger Stein verehrt.


U

Ultraschallbad

Ein Ultraschallbad wird oft zur Reinigung von Schmuck verwendet. Dabei wird der zu reinigende Schmuck in die mit Flüssigkeit und einem Reinigungsmittel gefüllte Wanne des Geräts gegeben. Ein Generator versorgt mehrere Ultraschallwandler mit hochfrequenter Energie, die an den Wänden des Geräts oder direkt an der Wanne befestigt sind. Die Energie wird dann als Ultraschall über die Flüssigkeit eingeleitet, so dass ein gleichmäßiges, starkes, nicht statisches Schallfeld entsteht. Eine andere Weise der Ultraschalleinigung ist die Variante mit Tauchschwingern, die in die Flüssigkeit gehängt werden. Auch sogenannte Plattenschwinger können für ein Ultraschallbad verwendet werden. Die Frequenzen für die Ultraschallreinigung liegen üblicherweise in einem Bereich zwischen 20 kHz bis 2 MHz. Bestimmt wird die Frequenz durch die Struktur oder die kleinste zu reinigende Öffnung. Im Wasser sollte die Wellenlänge kleiner als halb so groß wie der Öffnungsdurchmesser sein, da der Ultraschall sonst nicht in die Oberfläche eindringen kann. Sie wirkt dann geschlossen und Partikel können nicht entfernt werden.


V

Vergoldung

Durch eine Vergoldung können gleich mehrere Aspekte erfüllt werden. Zum einen lassen sich dadurch die korrosionsbeständigen Eigenschaften von Gold auf andere Materialien übertragen, und zum anderen wird auch die optische Attraktivität von Gold genutzt. Beim Vergolden werden Gegenstände mit einer dünnen Schicht Gold überzogen. Den jeweiligen Gegenstand vollständig aus Gold herzustellen, wäre wegen der Seltenheit von Gold zu teuer, weshalb das Überziehen mit einer feinen Goldschicht sinnvoll ist. Eine Vergoldung kann auf den unterschiedlichsten Materialien angebracht werden. Besonders geeignet sind Metalle wie Zink, Edelstahl, Messing, Bronze, Silber oder Kupfer. Aber auch Textilien, Papier, Holz, Kunststoff oder Keramik lassen sich mit diesem Verfahren veredeln. Zur Vergoldung kann reines Gold verwendet werden, gebräuchlicher sind allerdings Goldlegierungen, z. B. 333er- oder 585er-Gold. Diese Legierungen mit Silber-, Kupfer-, Cadmium-, Zink- oder Nickelanteilen verleihen dem Gold mehr Härte, machen es widerstandsfähiger und sorgen zudem für eine breit gefächerte Farbpalette des Edelmetallüberzugs. So sind Vergoldungen in Rotgold, Gelbgold und Weißgold möglich, sogar Blautöne und Grünfärbungen des Edelmetalls sind denkbar. Die Vergoldung kann mechanisch mit geplättetem Goldblech geschehen oder auf chemischem Weg über Galvanotechnik umgesetzt werden.


W

Weißgold

Für die Schmuckherstellung ist Gold ein essenzielles Material, das durch seine einzigartige Optik besticht und daher bereits seit Jahrtausenden beliebt ist. Weißgold ist nun ein Oberbegriff für alle Goldlegierungen, bei denen eine Zugabe von anderen Metallen für ein Entfärben des ursprünglichen Goldes sorgt. Das bedeutet, dass aus dem goldgelben Edelmetall ein weißlicher, blasserer Goldgrundstoff wird, der sich besser verarbeiten lässt als das reine Gold, das zu weich für ein solides und dauerhaftes Schmuckstück ist. Weißgold wurde eingeführt, um Platin im Schmuckgold günstig zu ersetzen und die gute Verarbeitbarkeit des Goldes zu erhalten. Pallladium, Nickel, Zink und das bereits erwähnte Platin bilden gemeinsam mit Reingold in der Legierung Weißgold. Die Variation mit Palladium ist dabei eine besonders edle Ausführung des Weißgoldes, die auch verhältnismäßig weich ist. Die Grundfarbe des Weißgoldes mit Palladium ist gräulich, während beispielsweise Weißgoldausführungen mit Nickel heller sind. Neben den bekannten Werkstoffen, mit denen Weißgold entsteht, werden auch immer wieder neue Möglichkeiten ausprobiert, um Feingold mit anderen Elementen in einer Legierung zu Weißgold Zusammenzufassen: Cobalt, Mangan-Germanium oder Chrom gehören hier dazu, haben sich aber meist nicht durchsetzen können.


Z

Zargenfassung

Die Zargenfassung ist eine sehr alte Technik, wie Schmucksteine dauerhaft und zuverlässig mit dem Schmuckstück verbunden werden können. Dabei wird der Stein von einem streifenförmigen Ring des Schmuckmaterials umschlossen und so an Ort und Stelle gehalten. Der Streifen umfasst dabei die Kanten des Edelsteins entweder vollständig oder nur teilweise, wie bei der Halbzargenfassung. Wenn die darin eingefassten Edelsteine über gerade Kanten verfügen, ist eine Zargenfassung zwar möglich, aber schwierig umzusetzen. Besonders gut lassen sich rund geschliffene oder ovale Schmucksteine auf diese Art und Weise einfassen. Da die Zargenfassung bereits eine sehr alte Möglichkeit der Schmucksteinfassung ist, geht mit ihr immer auch ein klassischer und antiker Charakter einher. Dennoch verleiht sie dem Schmuckstein eine dynamische Kontur, die für modernen Schmuck signifikant ist. Die präzisen Arbeitsschritte, die für eine Zargenfassung vonnöten sind, machen jedes Schmuckstück, bei dem der Edelstein auf diese Weise fixiert wird, zu einem Produkt echter Handwerkskunst. Die Zargenfassung schützt die Kanten und Ecken der verwendeten Edelsteine hervorragend, weshalb sie für häufig getragenen Schmuck sehr gut geeignet ist und daher auch bei Ohrringen, Ketten und Ringen zum Einsatz kommt.

Zirkon

Zirkon ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate. Er kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Zr[SiO4] und ist damit chemisch gesehen ein Zirconium-Silikat, das strukturell zu den Inselsilikaten zählt. Zirkon entwickelt meist tafelige bis prismatische Kristalle mit quadratischem Querschnitt und oktaedrischen Kristallenden. In reiner Form ist Zirkon farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiß erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine graue, gelbliche, rosa bis rötlichbraune, grüne oder blaue Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt. Seine Strichfarbe ist dagegen immer weiß. Exemplare, die aufgrund ihrer Größe und Reinheit Edelsteinqualität zeigen, sind aufgrund ihres diamantähnlichen Glanzes ein beliebter Ersatz für Diamanten, mit denen sie zuweilen verwechselt werden. Zirkon ist nicht zu verwechseln mit dem synthetisch hergestellten Zirkonia (Formel: ZrO2, Zirconiumdioxid), der ebenfalls als Schmuckstein und Diamantimitation dient.

Zirkonia

Zirkonia ist einer der am häufigsten verwendete Schmucksteine überhaupt. Der Zirkonia ist eine Imitation des Diamanten, der diesem nicht nur täuschend ähnlich sieht, sondern auch selbst über eine große Härte verfügt. Wenn ein Zirkonia mit dem Vollschliff versehen ist, gleicht er dem Brillanten sogar bis ins Detail. Chemisch gesehen handelt es sich beim Zirkonia um synthetisch hergestellte Einkristalle, die aus Zirconium-4-Oxid gewonnen werden. Da der Zirkonia bei günstigen Herstellungskosten über eine immense Härte (8–8,5 auf der Mohs-Skala) verfügt und zusätzlich auch noch wie ein Diamant bzw. Brillant aussieht, ist er zu einem optimalen Edelsteinersatz in der Schmuckherstellung geworden und hat den früher dafür verwendeten Bergkristall vollständig verdrängt. Zirkoniasteine können in jeder denkbaren Größe und Form hergestellt werden und kosten dabei vergleichsweise ein Tausendstel von einem vergleichbar großen Brillanten ähnlicher Reinheit. Selbst wenn sich Juweliere den Stein genauer anschauen, kann es nicht zu einer eindeutigen Unterscheidung Zirkonia – Diamant kommen. Erst wenn der Wärmeleitwert zu Rate gezogen wird, zeigt sich der Unterschied: Diamanten leiten höhere Temperaturen äußerst gut, Zirkonia sehr schlecht. Zirkonia sind in besonders vielen Schmuckstücken, ob nun Ring, Kette, Anhänger oder Ohrring, vertreten und bieten Diamantoptik und absolute Hochwertigkeit zu einem relativ geringen Preis.

Ziselieren

Ziselieren ist eine Form der kunsthandwerklichen Metallbearbeitung. Das Material wird dabei mit Hilfe von speziell angefertigten Punzen über einer weichen Unterlage zu einem Relief verformt. Sofern erwünscht oder erforderlich, kann das Werkstück in einem weiteren Bearbeitungsschritt umgedreht und auch von der anderen Seite bearbeitet werden. Im Gegensatz zum Gravieren, bei dem spanabhebend gearbeitet wird, handelt es sich bei diesem Bearbeitungsverfahren um eine spanlose Metallbearbeitung. Durch Ziselieren können Verzierungen an metallischen Oberflächen, beispielsweise an Silbergefäßen, Schmuckgegenständen oder Deckeln von Taschenuhren vorgenommen werden. Bei diesem Handwerk handelt es sich um eine sehr alte Technik, die bereits die frühen Hochkulturen aus der Inkazeit (Bronzezeit) benutzten, um kostbare plastische Schmuckstücke herzustellen. Mehr dazu über Wikipedia.

Zuchtperle

Der Begriff Zuchtperle ist die Beschreibung für eine besondere Art Schmuckstein. Obwohl Perlen prinzipiell nicht zu den Steinen und Mineralen gehören, sind sie dennoch als Schmuckstein in der Herstellung von hochwertigem Schmuck bekannt. Perlen werden auf unterschiedliche Arten gewonnen, wobei die Zuchtperle eine Möglichkeit darstellt. Natürliche, echte Perlen wachsen ohne das Zutun von Menschen, sind dementsprechend selten und stellen die teuerste Perlenvariation dar. Zuchtperlen sind nun all die Perlen, die durch menschliches Handanlegen hergestellt werden und erst dank dem Menschen in der gewünschten Zahl und der jeweiligen Qualität die zur Schmuckveredelung verwendbaren Perlen produzieren. Zuchtperlen können in Salzgewässern, aber auch in Süßwasser gezüchtet werden, wobei es unterschiedliche Methoden gibt. Bei Salzwasser-Zuchtperlen wird der perlenbildenden Muschel in der Regel ein Nukleus beigegeben, um diesen dann das Perlmutt gezogen wird. Bei Süßwasserperlen werden den Muscheln kleine Gewebeteile von anderen Muscheln eingepflanzt, und zwar bis zu 50 Mal pro Muschel, so dass sehr viele Perlen geerntet werden können. Bis die Perlen die richtige Größe haben, vergehen zwischen zwei und sechs Jahren.